Trendthema Selbstversorger - wie starte ich meinen eigenen Gemüsegarten 

Trendthema Selbstversorger - wie starte ich meinen eigenen Gemüsegarten 

Gemüseanbau zu Hause ist eine großartige Möglichkeit, Geld zu sparen und dabei gleichzeitig der Natur ganz nahe zu kommen. Eigenes Gemüse anzubauen ist nicht nur der erste Schritt in Richtung Selbstversorgung und spart Geld, Sie werden auch feststellen, dass der Geschmack und die Beschaffenheit von im Garten angebautem Gemüse noch besser sind als das, was man sonst im Supermarkt findet. Außerdem ist die Pflege eines Gemüsegartens als Bewegung gut für die Gesundheit! Hier sind unsere Tipps:

Beginnen Sie mit einem kleinen Garten

Wenn Sie ganz am Anfang stehen, fangen Sie am besten klein an. Es ist besser, von dem, was Sie in einem kleinen Garten produzieren, begeistert zu sein, als von dem Zeitaufwand, den ein großer Garten erfordert, frustriert zu werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Grundlagen der Gartenarbeit zu lernen, bevor Sie viel Zeit und Geld in dieses aufregende und erfüllende Hobby investieren. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie viel Zeit die Gartenarbeit in Anspruch nimmt. Sie werden herausfinden, ob Sie gerne Zeit draußen verbringen, um zu pflanzen, zu gießen und Unkraut zu jäten und Sie werden lernen, wie viel Sie und Ihre Familie im Laufe eines Sommers essen können. All diese Dinge sind wichtig, wenn es dann ums Vergrößern des Gemüsegartens geht.

Eine gute Größe für einen Anfänger-Gemüsegarten ist 3x3 Meter. Starten Sie einfach. Wählen Sie bis zu fünf Gemüsesorten aus, die Sie anbauen möchten, und pflanzen Sie von jeder Sorte ein paar. Sie werden eine Menge frischer Produkte für Ihre Sommermahlzeiten erhalten und es wird relativ einfach sein, mit der Arbeit Schritt zu halten. Sie können natürlich auch mit einem kleineren Beet starten (dem Gemüse wird es nichts ausmachen).

Damit Ihr kleiner, feiner Gemüsegarten auch gut aussieht, können Sie das Beet mit einer Einfassung versehen; das sorgt für ein gepflegtes Erscheinungsbild. Es gibt eine Vielzahl an dekorativen Möglichkeiten, die Sie ganz nach Ihrem persönlichen Stil auswählen können. (Hier finden Sie die Auswahl, die wir Ihnen auf Bloomling anbieten.)

Bauen Sie an, was Ihnen besonders schmeckt

Fragen Sie sich, was Sie gerne essen. Ihre Antwort wird Ihnen sagen, was Sie in Ihrem Gemüsegarten anbauen sollten. Bevor Sie die Schaufel in die Hand nehmen, sollten Sie jedoch auch Folgendes bedenken:

Wie viel Gemüse brauche ich?

Überlegen Sie, wie viel Sie und Ihre Familie essen werden und wie wahrscheinlich es ist, dass Sie überschüssige Produkte einfrieren, einmachen oder verschenken. Seien Sie dann realistisch, wie viel Sie aussäen müssen. (Viele Anfänger machen den Fehler, zu viel zu pflanzen.) Gemüse wie Tomaten, Paprika und Kürbisse liefern die ganze Saison hindurch Nachschub, so dass Sie vielleicht nicht viele Pflanzen brauchen, um Ihren Bedarf zu decken. Andere Gemüsesorten, wie Karotten, Radieschen und Mais, können nur einmal geerntet werden und müssen dann neu gepflanzt werden.

Aufeinanderfolgende Kulturen

Wenn Sie sowohl Gemüse für kühles als auch für warmes Wetter anpflanzen, können Sie den ganzen Frühling, Sommer und Herbst hindurch Gemüse und Kräuter ernten. Bauen Sie im zeitigen Frühjahr Salat, Grünzeug (z. B. Rucola), Erbsen, Radieschen, Möhren und Brokkoli an. Nach der Ernte pflanzen Sie Ihre Favoriten für warmes Wetter, wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Kräuter. Im Herbst können Sie Kartoffeln, Kohl und Grünkohl ernten.

Pflanzsystem

Als Pflanzsystem für Ihr Gemüsebeet eignet sich zum Starten die bewährte Mischkultur perfekt, also den Anbau verschiedener Pflanzen mit ähnlichen Nährstoffansprüchen im gleichen Beet.

Später, wenn Sie schon mehrere Beete haben, sollten Sie im Rahmen der Fruchtfolge zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern jährlich das Beet wechseln. So wird das Erdreich nicht ausgelaugt und es können sich keine pathogenen Erreger ansammeln. Ziel dieser Anbauweise ist folglich die gezielte Vorbeugung von Bodenmüdigkeit, Krankheiten und Schädlingen.

Innerhalb eines Beetes garantiert die Mischkultur beste Ernteergebnisse. Nähere Informationen zur Fruchtfolge finden Sie hier .

Die Kunst der fachmännischen Planung bei der Mischkultur liegt auch darin, die einzelnen Pflanzen richtig zu kombinieren. Nicht immer kommen verschiedene Pflanzen gut miteinander aus; oftmals sind die Nährstoffansprüche einfach zu verschieden. Ein klassischen Beispiel sind z. B. der Anbau von Erbsen und Bohnen nebeneinander. Das ist eine unvorteilhafte Mischkultur, obwohl beide Sorten zu den Schwachzehrern zählen. Welche Pflanzen perfekt miteinander harmonieren, können Sie hier nachlesen.

Der richtige Platz

Grundsätzlich gibt es drei Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Anlage eines Gemüsegartens: Sonne, Wasser und Bodenqualität.

Wählen Sie Ihren Anbauplatz mit Bedacht. Wenn Sie Ihr Gemüsebeet im hinteren Teil des Gartens anlegen, müssen Sie damit rechnen, weite Wege für das Gießen und die Gartenpflege zurückzulegen. Wenn Sie Ihren Gemüsegarten näher am Haus platzieren, ist es einfacher, frisches Gemüse zu ernten oder eine Handvoll Kräuter zu pflücken, während Sie kochen.

Die Sonnenmenge

Denken Sie unbedingt an die Sonneneinstrahlung. Richten Sie Ihren Garten von Norden nach Süden aus, um maximale Sonneneinstrahlung zu erhalten; wenn Pflanzen von Osten nach Westen positioniert werden, neigen sie dazu, sich gegenseitig zu sehr zu beschatten.

Wie alle Pflanzen braucht auch Gemüse viel Sonnenlicht. Die am schnellsten wachsenden Gemüsesorten brauchen mindestens 6 bis 8 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag, das nicht durch Bäume, Sträucher oder Zäune abgeblockt wird. Sonnenliebendes Gemüse wird also an schattigen Orten nicht gedeihen.

Bietet Ihr Garten Halbschatten, pflanzen Sie Gemüsesorten und Kräuter, die diese Bedingungen vertragen, wie z. B. Salat, Grünkohl, Mangold, Spinat, Schnittlauch, Koriander, Petersilie oder Thymian.

Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen und Rüben sind geeignet, wenn Ihr Standort mindestens 4 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält.

Die Wassermenge

Kluges Gießen ist der Schlüssel zum Erfolg im Garten, besonders in warmen, trockenen Regionen. In den ersten Wochen, nachdem die Samen gekeimt oder die Setzlinge eingepflanzt sind, ist häufiges Gießen essentiell. Sobald Ihre Pflanzen gut angewachsen sind, ist es besser, Ihren Garten alle paar Tage ausgiebig zu gießen, als jeden Tag ein wenig.

Damit Sie wissen, wann es wieder Zeit zum Gießen ist, können Sie sich den Boden etwa 10 Zentimeter unter der Oberfläche anschauen. Wenn er sich trocken anfühlt, ist gießen angesagt. Es ist gut, das auch an regnerischen Tagen zu machen, denn manchmal läuft das Regenwasser ab, anstatt im Boden zu versickern.

Der richtige Boden

Für die beste Ernte braucht Ihr Gemüsegarten den besten Boden – logisch. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Art von Boden Sie im Garten haben, schicken Sie am besten eine Probe an ein staatlich anerkanntes Bodenuntersuchungslabor; das ist am einfachsten. Sie können die Bodenart aber auch selbst ermitteln. (Anleitungen dazu finden Sie viele im Internet.) Die Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Drainage und die Verfügbarkeit von Nährstoffen.

Sobald Sie wissen, wie es um Ihren Boden bestellt ist, können Sie sich daran machen, ihn Stück für Stück zu verbessern. Dafür fügen Sie mit der Zeit immer mehr organisches Material, z. B. Kompost, hinzu. Arbeiten Sie es einfach mit einer Harke in den Boden ein. Treten Sie niemals auf frisch bearbeiteten Boden, da dieser sonst verdichtet wird und die ganze harte Arbeit umsonst war. Harken Sie die Oberfläche anschließend glatt und wässern Sie gründlich. Lassen Sie das Beet einige Tage ruhen, bevor Sie die Samen pflanzen.

Der perfekte Standort für einen Gemüsegarten weist zusammengefasst folgende Eigenschaften auf:

  • Sonnige bis halbschattige Lage
  • luftig, aber geschützt vor starkem Wind
  • nahe am Wohnhaus
  • lockerer, nährstoffreicher Boden
  • strukturstabiles, dennoch durchlässiges Erdreich
  • frisch bis feucht, ohne Neigung zu Staunässe

Planen Sie Ihren Gemüsegarten

Entscheiden Sie sich bei der Planung Ihres Gemüsegartens entweder für den Reihenanbau oder den Intensivanbau (beide haben ihre Vorteile!).

Reihenanbau

Platzieren Sie die Pflanzen einzeln in Reihen mit entsprechendem Abstand, so dass Sie leicht zwischen ihnen hindurchgehen können. Dieser Ansatz ist für große Gemüsegärten am sinnvollsten, da Reihen den Einsatz von mechanischen Geräten erleichtern. Der Nachteil ist, dass der Platz für die Gehwege die Anzahl der Pflanzen einschränkt, die Sie anpflanzen können.

Intensiver Anbau

Steigern Sie die Produktivität Ihres Gartens mit intensivem Anbau, was bedeutet, dass Sie zwei oder drei Pflanzen dicht nebeneinander in einem Beet mit einer Breite von etwa einem Meter platzieren. Das Saatgut wird so ausgesät oder die Pflanzen werden so platziert, dass sich ihre Blätter bei der Reife kaum berühren. Diese Methode, bei der fast jeder Quadratzentimeter des vorbereiteten Bodens genutzt wird, funktioniert gut für die meisten Gemüsesorten, mit Ausnahme von rebenartig wachsenden Pflanzen wie z. B. Gurken. Der Nachteil dieser Methode ist, dass Sie von Hand Unkraut jäten müssen, weil die Pflanzen so dicht beieinander wachsen.

Auswahl der Gemüsesorten

Achten Sie bei der Auswahl der Gemüsesorten, die Sie anpflanzen möchten, genau auf die Beschreibung auf der Verpackung. Jede Gemüsesorte hat ihre spezifischen Vorteile. Einige produzieren kleinere Pflanzen, die ideal für kleine Gärten sind. Andere Sorten bieten eine bessere Krankheitsresistenz, höhere Erträge oder eine bessere Hitze- oder Kältetoleranz. Beginnen Sie mit der Auswahl der Gemüsesorten, die Sie gerne essen, und informieren Sie sich dann über verschiedene Sorten sowie die spezifischen Anforderungen, die diese haben.

Saatgut oder Jungpflanzen?

Entscheiden Sie, ob Sie Gemüse aus Samen ziehen oder Jungpflanzen aus dem Gartencenter kaufen möchten. Wenn Sie sich für Saatgut entschieden haben, beachten Sie, dass die meisten einjährigen Gemüsesorten etwa sechs Wochen vor dem letzten Frost im Haus angezogen werden sollten. Einige Pflanzen (z. B. Möhren, Bohnen und Erbsen) können aber auch direkt in den Garten gesät werden.

Vielleicht ziehen Sie es vor, Setzlinge in einer Gärtnerei oder einem Gartencenter zu kaufen und sie in den Garten zu pflanzen. Diese Methode funktioniert am besten für langsam wachsende Pflanzen wie Brokkoli, Sellerie und Grünkohl. Beachten Sie, dass Setzlinge früher reifen und Ihnen eine frühere Ernte bescheren als Pflanzen, die aus Samen gezogen wurden. Da sie stärker sind, wenn sie in den Garten gesetzt werden, sind sie auch ein bisschen besser gegen Schädlinge gewappnet.

Pflege für Ihren Gemüsegarten

Nachdem Sie so viel Mühe in die Planung, Vorbereitung und Bepflanzung gesteckt haben, wäre es eine Schande, den Garten im Laufe des Sommers verwelken zu lassen. Befolgen Sie diese Schritte, um Ihren Garten gedeihen zu lassen.

Unkraut jäten

Unkraut konkurriert mit Ihrem Gemüse um Licht, Wasser und Nährstoffe, daher ist es wichtig, es auf ein Minimum zu beschränken. Entfernen Sie Unkrautkeimlinge regelmäßig aus dem Garte. Eine Mulchschicht aus sauberem Stroh, Kompost oder Ähnlichem kann Unkraut um größere Pflanzen wie Tomaten herum in Schach halten.

Düngen

Das Düngen Ihres Gemüses hilft, den Ertrag zu maximieren. Biogärtner finden oft, dass die Zugabe von hochwertigem Kompost zur Pflanzzeit alles ist, was ihr Gemüse braucht. Andere Gärtner haben andere Meinungen und verwenden auch andere Dünger. Hier müssen Sie Ihre eigene Herangehensweise durch Ausprobieren finden.

Gegen Schädlinge vorgehen

Das Absammeln von großen Insekten und Raupen mit der Hand ist eine sichere und effektive Methode, um einen begrenzten Befall zu bekämpfen. Bei größeren Schädlingsmengen reicht das leider nicht mehr. Dann muss oft auf Schädlingsbekämpfungsmittel zurückgegriffen werden. Hier sollten Sie sich gut über alle angebotenen Mittel informieren, das Mittel wählen, welches die Umwelt am wenigsten belastet und dann natürlich unbedingt sorgfältig die Anweisungen des Herstellers befolgen.

Pilzkrankheiten bekämpfen

Wässern Sie immer am besten den Boden, anstatt die Blätter der Pflanzen nass werden zu lassen. So verringern Sie die Wahrscheinlichkeit für Pilzkrankheiten. Wenn Sie einen Rasensprenger verwenden, sollten Sie ihn in der Früh einschalten, damit die Blätter bis zum Einbruch der Dunkelheit wieder trocken sind. Wird eine Pflanze von einer Krankheit befallen, entfernen Sie sie sofort aus dem Beet und werfen Sie sie in den Müll; geben Sie kranke Pflanzen NICHT auf den Komposthaufen.

Glücklicherweise gibt es heute schon viele Pflanzen, die ziemlich krankheitsresistent sind. Wählen Sie solche, haben Sie damit weniger Probleme. Außerdem verhindert ein jährlicher Standortwechsel der Pflanzen, dass sich Krankheiten dauerhaft bei ihnen im Garten festsetzen.

Gemüse ernten

Das Ernten Ihres Gemüses ist das, worum es bei der Gartenarbeit geht. Viele Gemüsesorten können zu mehreren Zeitpunkten geerntet werden. Bei vielen Sorten gilt nämlich: Je mehr Sie ernten, desto mehr wird die Pflanze produzieren. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß und köstlichen Genuss mit Ihrem Gemüsebeet.