Achtung scharf! So gelingt die Chili-Anzucht

Achtung scharf! So gelingt die Chili-Anzucht

Köstliche Chilis selbst gezüchtet

Chilis können sowohl im Garten als auch auf der Terrasse und dem Balkon gezüchtet werden. Sie eignen sich hervorragend für die Topfkultur und sind eine tolle Bereicherung für deinen Gemüsegarten. Wir haben hier die wichtigsten To-Dos für eine erfolgreiche Chili-Anzucht für dich gesammelt.

Chili-Anzucht - wann ist der richtige Zeitpunkt?

Im März ist es höchste Zeit, um mit der Chili-Anzucht zu beginnen. Chili-Pflanzen lieben Wärme, daher werden Chili-Samen nicht direkt ausgesät, sondern im Haus vorgezüchtet. Die ideale Keimtemperatur liegt bei mindestens wohlig-warmen 25°C - daher empfehlen wir das Abdecken der Anzuchtschalen mit einer Anzuchthaube oder die Verwendung eines Mini-Gewächshauses. So kommen deine Chili-Samen in den Genuss optimaler Keim- und Wachstumsbedingungen und keimen im Idealfall bereits nach rund zwei Wochen.

Chili-Anzucht - das brauchst du dafür

Für die Anzucht von Chilis benötigst du nicht viel - nicht einmal einen Garten. Wir haben das Wichtigste in einer Check-Liste für dich zusammengefasst:

So ausgerüstet kann es gleich losgehen.

Chili-Samen richtig aussäen

Um die Keimfähigkeit des Saatgutes zu verbessern, solltest du die Samen vor der Aussaat 24 Stunden lang in warmem Wasser vorkeimen lassen. Bereite Anzuchtschalen oder -töpfe mit hochwertiger Anzuchterde vor und drücke die Chili-Samen ca. 1 cm tief in die Erde. Pro Anzuchttopf solltest du nicht mehr als zwei bis drei Samen einsetzen. Bevor du die Anzuchthaube aufsetzt, solltest du die Erde mit einem Sprüher gut durchfeuchten. Wenn sich die ersten Keimlinge zeigen, solltest du sie an einen kühleren Ort mit einer Temperatur von rund 15°C und so viel Licht wie möglich stellen.

Wenn sich vier Blätter entwickelt haben - in der Regel nach ein bis zwei Wochen - ist es für die Pflänzchen an der Zeit, in größere Töpfe umzuziehen. Achte dabei darauf, die Wurzeln ein bis zwei Zentimeter tief mit Erde zu bedecken und die Töpfe anschließend an einen hellen Platz mit einer Umgebungstemperatur von etwa 20°C zu stellen. Wenn du besonders vorsichtig sein willst, kannst du biologisch abbaubare Anzuchttöpfe verwenden. Diese verrotten in der Erde und können daher mit den Pflänzchen umgesetzt werden - so besteht keine Gefahr, dass die zarten Wurzeln verletzt werden.

Ab Mitte Mai, wenn die letzten Fröste vorbei sind, sind die Pflanzen meist stark genug, um ins Freiland gesetzt oder in größeren Töpfen auf den Balkon oder die Terrasse gestellt zu werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du noch etwas länger warten, denn Chilis benötigen viel Wärme und können zu niedrige Temperaturen überhaupt nicht leiden. Helle und vollsonnige Standorte lieben Chilis hingegen - das solltest du bei der Wahl des richtigen Standortes unbedingt berücksichtigen.

Für eine gute Wurzelbildung solltest du die Erde vor dem Auspflanzen auflockern. Setze die Chili-Pflanzen im Abstand von mindestens 40 cm und bis zum ersten Blattpaar in die Erde ein. Bei der Topfkultur solltest du je nach Chili-Sorte mit einem Topfvolumen zwischen 5 und 20 Litern rechnen. Eine Drainageschicht und ein Loch im Boden des Topfes, über das überschüssiges Gieß- oder Regenwasser abfließen kann, sind wichtig, um Staunässe zu vermeiden.

Im Gegensatz zu Beeten hat die Kultur im Topf bei Chilis einige entscheidende Vorteile:

  • Follow the sun - Töpfe können immer an den optimalen Standort gestellt werden
  • Mmm, so schön warm hier drin - Pflanztöpfe erwärmen sich rasch und unterstützen somit das Wachstum der Chilis
  • Tschüss Kälte - In kalten Wetterphasen kannst du die Pflanztöpfe unkompliziert ins Haus oder in den Wintergarten stellen

Auf den richtigen Boden kommt es an - welche Erde für die Chili-Anzucht?

Hochwertige Anzuchterde bietet Chili-Samen die idealen Bedingungen für einen guten Start ins Pflanzenleben. Sie hat den richtigen Nährstoffgehalt, fördert dank ihrer lockeren Struktur die Wurzelbildung und hat eine hervorragende Wasserspeicherfähigkeit. So ist Anzuchterde bis zur Bildung der ersten Blätter die beste Wahl. Danach solltest du zu spezieller Gemüseerde greifen, denn diese enthält mehr Nährstoffe als Anzuchterde.

Chilis sind Starkzehrer und sollten daher jedes Jahr den Standort im Gemüsegarten wechseln. Als Vorkultur eignen sich Radieschen und Salat. Kräuter sind die idealen Partner zum Daruntersetzen.

Chili-Anzucht - wie oft gießen für gesunde Pflanzen?

Nach dem Auspflanzen sind Chilis sehr durstig - entsprechend viel Wasser benötigen sie auch. Besonders vorteilhaft ist daher die Kultur im Gewächshaus, da dort hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Auch Pflanzgefäße mit Wasserreservoir sind ideal für Chilis, denn so kann sich die Pflanze selbst mit der nötigen Menge an Wasser versorgen. Bis sich die Früchte gebildet haben, solltest du Chilis häufig gießen. Möchtest du deine Chilis besonders scharf, solltest du das Gießen danach etwas reduzieren, da sie dadurch mehr Capsaicin bilden und schärfer werden.

Grundsätzlich wollen Chili-Pflanzen morgens oder abends gegossen werden und niemals in direktem Sonnenlicht. Achtung: Die Blätter sollten nicht nass sein. Im Sommer solltest du die Pflanzen je nach Temperaturen mindestens einmal täglich gießen. Die richtige Wassermenge ist jene, die den Wurzelballen erreicht. Bei der Topfkultur kannst du dies prüfen, indem du schaust, ob sich Wasser im Untersetzer gesammelt hat. Die oberste Erdschicht sollte trocken sein.

Chili-Anzucht - ab wann düngen und wie oft?

Als Starkzehrer benötigen Chilis viel Dünger - während der Wachstumsphase solltest du sie alle drei Wochen mit speziellem Flüssigdünger versorgen oder mit Brennnesseljauche gießen.

Wenn du diese Tipps beherzigst, solltest du im Spätsommer und Herbst wunderbare scharfe Chilis ernten können. Wir wünschen dir viel Spaß und gutes Gelingen bei der Anzucht!